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Was ist Musik?

Musik ist nicht Klang, Musik ist nicht Schall oder Welle. Musik ist kein Bild, aber Musik ist auch nicht das, von dem man sich kein Bild machen kann. Musik ist nicht Geist, aber auch nicht Materie. Musik ist nicht Teil der Wirklichkeit, aber sie ist auch nicht Teil der Unwirklichkeit. Sie ist nicht die zum Klingen gebrachte Projektion des nur Eingebildeten, nicht Trägersubstanz der Phantasie. Musik ist nicht irgendetwas Unpräzises, das sich wie etwas Fremdes in die Sphäre der Wirklichkeit verlaufen hat, nicht der Emigrant aus anderer Welt, der eine hier unverständliche Sprache spricht. Musik ist keine versiegelte Botschaft, deren Essenz im Koordinatensystem der existierenden Welt nicht greift. Musik ist kein Dokument, das die Besinnung seiner selbst verloren hat und nurmehr tönt. Musik ist kein Clochard, der seinen Namen vergessen hat.     Musik ist Klang, Musik ist Schall und Welle. Musik ist ein Gemälde, aber Musik ist auch das, von dem man sich kein Bild machen kann. Musik ist
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Die Essenz der Pampelmuse

Die Essenz der Pampelmuse für Ingeborg von Minden und Friedrich Hommel I   Pauli:          Sind Sie mein Schatten?                - Perser:        Ich stehe zwischen Ihnen und dem Licht, deshalb sind Sie mein Schat- ten,nicht umgekehrt!                       -     Eine Orgel ist eine Pampelmuse. Der Wissenschaftsredakteur, der eigentlich sachlich über den Mundharmonika-Kongress berichten sollte, hatte einmal wieder etwas völlig falsch verstanden. Daß Orgeln ganz plötzlich vor etwa 60 Millionen Jahren ausgestorben waren, war ja schon ein interessantes Phänomen. Aber es hatte mit Pampelmusen wenig zu tun; nein, es gab da eine ganz neue Theorie, die plötzlich beweisbar schien...     Aber bleiben wir doch noch hier und bewegen uns also rasch im Geiste wieder 60 Millionen Jahre rückwärts ins Jahr 1999 -- natürlich ist die Wirklichkeit des Mundharmonikaklangs, von der aus hier argumentiert wurde, noch nicht unsere Wirklichkeit! Di

Un-Sentimentalisches zu "Sentimental Journey"

      1978, bei seinen ersten Aufführungen mit dem ensemble 13 und Manfred Reichert wirkte die 16minütige Chaconne für 10 Instrumente in mancher Hinsicht merkwürdig auf Publikum und Kritiker. Beifall und Stille, aber auch (wie in Darmstädter Sommerkursen 1978) lang anhaltende wütende Buh-Reaktionen standen im Wechsel. Nur auf den ersten Blick aber waren es die schönen Harmonien, die provozierten und extrem aus dem „aktuellen Materialstand“ der Zeit herausgefallen schienen.      39 Jahre nach der Komposition lohnt sich ein analytischer Blick, der erst jetzt erkennbare Wirkungsvektoren ausgräbt. „Naiv“, keineswegs „sentimentalisch“ (um die Begriffe aus Friedrich Schillers bekanntem Essay zu gebrauchen…) war die Musik damals für eine „Schubertiade“ komponiert worden, keine Schubert-Zitate, kein intellektueller Diskurs von Musikgeschichte, keine Stellungnahmen (außer einer kleinen Hommage an Gershwin mit dem Klarinetten-Glissando in Takt 20 -- aus dem Beginn der „Rhapsodie in Blue“ gekla

EAU

Bei den ersten Gedanken an „Wasser“ wußte ich nur, was ich nicht wollte: keine illustrative Musik, in denen ein musikalisches Wassergemälde entsteht, kein Wellen-Filigran, kein Meeresrauschen. Ich dachte, ganz nüchtern, zunächst an die ungeheuer komplexen Wasserwege in und unter den Großstädten, an den Kreislauf von Frisch- und Abwasser, an den „Dritten Mann“, aber auch an Verse großer zeitgenössischer Musiker, die sich tief in mein Bewußtsein gegraben hatten – „hard rain“ (Dylan), „for the rain is falling“ (Bob Marley) oder an Stings so treffende Formulierung „rain will fall like tears from a star“ (in „Fragile“). Und ich dachte an die wunderbare Wasserqualität des Hamburger Trinkwassers, während in manch anderen Regionen das Grundwasser durch Überdüngung unbrauchbar geworden ist. Beim Komponieren merkte ich, je intensiver und unbewußter ich am Klavier improvisierte (konsequent in h-moll, der Tonart der Hebriden-Ouvertüre), daß Wasser „schwingt“, daß es sich nicht bildhaft, sondern