Bei den ersten Gedanken an „Wasser“ wußte ich nur, was ich nicht wollte: keine illustrative Musik, in denen ein musikalisches Wassergemälde entsteht, kein Wellen-Filigran, kein Meeresrauschen. Ich dachte, ganz nüchtern, zunächst an die ungeheuer komplexen Wasserwege in und unter den Großstädten, an den Kreislauf von Frisch- und Abwasser, an den „Dritten Mann“, aber auch an Verse großer zeitgenössischer Musiker, die sich tief in mein Bewußtsein gegraben hatten – „hard rain“ (Dylan), „for the rain is falling“ (Bob Marley) oder an Stings so treffende Formulierung „rain will fall like tears from a star“ (in „Fragile“). Und ich dachte an die wunderbare Wasserqualität des Hamburger Trinkwassers, während in manch anderen Regionen das Grundwasser durch Überdüngung unbrauchbar geworden ist. Beim Komponieren merkte ich, je intensiver und unbewußter ich am Klavier improvisierte (konsequent in h-moll, der Tonart der Hebriden-Ouvertüre), daß Wasser „schwingt“, daß es sich nicht bildhaft, sondern ...
Als Autor veröffentliche ich zahlreiche Essays im kulturphilosophischen Bereich wie auch Analysen und Studien zur Rhythmustheorie und Studien zum Werk von Bob Dylan, Steve Reich, György Ligeti und Wilhelm Killmayer.